Im Gespräch mit der "Rheinischen Post" gab sich Nils Gehlings zuletzt positiv gestimmt. "Der Plan geht auf – ohne Insolvenz", blickte der Verwaltungsratsvorsitzende des KFC Uerdingen zufrieden auf die aktuelle Lage der Krefelder. "Nachdem die Sponsoren anfangs sehr verhalten waren, was durchaus nachvollziehbar ist, hat sich in den vergangenen Tagen einiges getan. Und ich bin sicher, dass sich in den nächsten ein, zwei Wochen noch einiges tut."
Nach RS-Infos hat sich in einer Sache allerdings noch nichts getan: Eine Einigung mit dem Ende Februar 2024 beurlaubten Trainer und Sportchef Marcus John, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 besitzt, steht weiterhin aus.
Wie diese Redaktion erfuhr, wartet der 50-Jährige bereits seit April auf die ihm zustehenden Monatsgehälter und Prämien - und sah sich mittlerweile sogar dazu gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten. Am 18. Juli trafen sich die beiden Partien vor Gericht zu einer öffentlichen Verhandlung, der KFC schickte allerdings nur einen Vertreter des Vereins.
Nach unseren Informationen räumte dieser zwar sämtliche Forderungen von John ein, auf eine anschließende Kontaktaufnahme wartet der Fußballlehrer allerdings weiterhin.
Auf meine mehrfachen Anrufe und Nachrichten wird leider nicht reagiert.
Marcus John
Wir haben John zu der Situation befragt und die Bestätigung bekommen: "Ich hätte natürlich ganz gerne, dass sich mal jemand meldet. Auf meine mehrfachen Anrufe und Nachrichten wird leider nicht reagiert." Dabei betonte der beurlaubte Coach, dass er sich eine außergerichtliche Einigung mit dem Verein wünscht.
Klar dürfte allerdings auch sein: Ewig kann John wohl nicht warten, bis die ausstehenden Zahlungen, die sich schon jetzt über vier Monate erstrecken, auf sein Konto fließen. Entsprechend wird sich der KFC eher früh als spät mit diesem Thema befassen müssen. Ansonsten droht bei ausbleibender Einigung nach der bereits abgeschlossenen Gerichtsverhandlung aus rechtlicher Sicht sogar der Besuch des Gerichtsvollziehers oder eine Kontopfändung.